Folge 1 – Paradies 8

How to do for TV - Pflanzen aussäen und vermehren
Aussäen
Samen brauchen, damit sie keimen können, Wärme und Feuchtigkeit. Die Mindestkeimtemperaturen sind bei den Pflanzenarten ganz verschieden. Bei der optimalen Keimtemperatur keimen Samen zügiger. Manche Samen keimen nur im Licht, andere nur in der Dunkelheit. Typische Lichtkeimer sind Basilikum und Salat. Wenn sie so stark mit Erde bedeckt werden, dass kein Licht mehr durchkommt, ersticken sie. Doch auch Dunkelkeimer dürfen nicht zu tief gesät werden, maximal zweimal so hoch mit Erde bedecken wie die Samen groß sind.
Und so geht´s:
- Topf oder Aussaatschale mit Erde füllen
- Angießen
- Aussäen
- Nur Dunkelkeimer: Leicht mit Erde übersieben
Was es noch braucht: Aussaaterde
Aussaaterde muss frei sein von Unkrautsamen und vor allem muss es eine magerere Erde sein – sie darf nicht aufgedüngt sein: So kleine keimende Pflänzchen sind empfindlich! Die feinen Wurzeln werden von einer zu hohen Salzkonzentration angegriffen und wachsen dann nur kümmerlich. (Das wäre ungefähr so, wie wenn man Säuglingen bereits einen Schweinsbraten vorsetzen würde...). Aussaaterde kann man in Säcken kaufen oder auch selber mischen. Zum Beispiel aus frisch aufgeworfener Maulwurfserde oder auch Erde aus einem Laubwald. Diese vorher im Backrohr dämpfen, um Unkrautsämereien abzutöten.
Pikieren

Die Jungpflanzen der meisten Gemüse, Blumen und Kräuter werden pikiert. Die kleinen Pflänzchen werden in Quickpots oder direkt in kleine Töpfe verpflanzt, die man bereits mit Jungpflanzenerde gefüllt hat. Die meisten Pflanzen können bereits 7-10 Tage nach dem Keimen pikiert werden – sie müssen jedenfalls pikiert werden, bevor sie sich gegenseitig Konkurrenz machen. Schwächere Pflanzen kommen direkt auf den Kompost. So ist das Pikieren auch gleichzeitig eine Auslese auf starkwüchsige und kräftige Pflanzen.
Und so geht´s:
- Mit dem Pikierstab die Pflanzen einzeln oder büschelweise vorsichtig aus der Aussaatschale heben. Die kleinen Pflänzchen sind sehr verletzlich, daher vorsichtig und ohne Handschuhe arbeiten.
- Anschließend die Wurzeln der Pflanzen um ca. 1/3 mit dem Fingernagel einkürzen. Dies regt das Wurzelwachstum an. Mit dem Pikierstab in die Pflanzerde ein Loch stupfen, dann das kleine Pflänzchen so im Pflanzloch versenken, dass die Wurzeln wieder nach unten schauen. Sie dürfen keinesfalls umgebogen sein, weil die Wurzeln so nicht gut anwachsen könnten. Dann die Pflanzen gut andrücken und gießen.
- Pflanzen müssen zügig pikiert werden, keinesfalls dürfen sie aus der Erde genommen und dann an der Sonne liegen gelassen werden. Daher immer nur einige Pflanzen aus der Erde heben und diese gleich pikieren
Abhärten – vorgezogene Pflanzen ins Freie stellen
Gärtner: „Bevor man Pflanzen setzt, muss man sie abhärten.“
Bevor man im geschützten Räumen vorgezogen Pflanzen ins raue Gartenleben entlässt, muss man sie abhärten. Das Abhärten hat den Zweck, dass sich die verwöhnten Pflanzen an das Leben in der „freien Wildbahn“ gewöhnen. Also, dass es in der Nacht kälter ist, dass der Wind weht und die Sonne intensiv strahlt. Abgehärtete Pflanzen wachsen gedrungener, sind standfester und kältetoleranter; und vor allem, sie wachsen im Beet zügiger an, weil sie keinen Freilandschock überwinden müssen.
Und so geht´s:
Die Pflanzen kommen cirka eine Woche vor dem Auspflanzen untertags ins Freie und in der Nacht wieder herein. Gefinkelte Gärtner ersparen sich das Raus-und-wieder-Rein-Räumen: Sie haben einen sogenannten „kalten Kasten“ (einfach ein Holzrahmen mit Glasscheiben). Hier kommen die Pflanzen rein, bevor sie gesetzt werden. Untertags sind die Scheiben bei offen und in der Nacht zu. Kohlgewächse wie Kohlrabi oder Kraut oder auch Kräuter sind auch mit einer Vliesabdeckung zufrieden.
Minzen-Stecklinge schneiden
Gärtner: „Das ist eine Minze und ihr seht da wo die Blätter sind, das heißt Nodie, das andere ist die Internodie, und man schneidet direkt unter einem Blatt ab. Das ist deswegen wichtig, weil eine Pflanze einen Steckling immer nur bis zu einer Nodie, ernährt und was drüber steht würde verfaulen. Das heißt, wenn ich oben den Kopf raus schneide, damit sie sich besser verzweigt, muss ich auch bis runter zur Nodie schneiden.“

Viele Kräuter wie Minzen, Zitronenmelissen, aber auch Lavendel oder Rosmarin werden am einfachsten über Stecklinge vermehrt. Bei dieser Art der Vermehrung können aus einer Mutterpflanze viele kleine Ableger gewonnen werden.
Und so geht´s:
- Cirka 8 cm langen Steckling abschneiden
- 4 Blätter belassen: die unteren und die Gipfelblätter herausschneiden
- die restlichen Blätter auf die Hälfte einkürzen
- In die Erde stecken
- Den Topf in ein durchsichtiges Plastiksackerl stecken
- Nicht zu hell aufstellen
- Wenn der Steckling wächst, ist er gut angewurzelt und man kann ihn aus dem Mini-Gewächshaus herausnehmen.
Dealerpflanzen
Lebkuchenbaum
Steckbrief
Name: Lebkuchenbaum, Katsurabaum (Cercidiphyllum japonicum)
Herkunft: China und Japan
Beschreibung: herzförmige Blätter, die wenn sie abfallen stark nach Lebkuchen duften. Die Blätter sind im Herbst gelb bis rot gefärbt, die Blüte unscheinbar und vor dem Blattaustrieb. Der Baum kann als Kübelpflanze kultiviert oder ausgepflanzt werden. Wenn er gepflanzt wird, kann er bis zu 12 Meter hoch werden, allerdings wächst er sehr langsam.
Standort: Sonne bis lichter Schatten, kühle, luft- und bodenfeuchte Standorte, empfindlich gegen Hitze und Trockenheit, frosthart, liebt tiefgründige, nährstoffreiche, sandig- oder lehmig-humose Böden.
Pflege: Vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung nicht austrocknen lassen, Alle paar Jahre etwas Kompost dazugeben. Gegen die ersten Jahre etwas Winterschutz aus Reisig, später ist er winterhart.
Winterharter Rosmarin
Steckbrief
Name: Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Herkunft: Mittelmeer-Länder
Beschreibung: immergrüne Gewürzpflanze mit nadelartigen, dunkelgrünen aromatischen Blättern
Standort: Volle Sonne, wasserdurchlässiger Boden (Pflanzerde 1:1 mit Sand mischen).
Pflege: Winterharte Rosmarinsorten können über den Winter im Garten bleiben. In schneearmen Winter müssen die Pflanzen gegossen werden! Da sie immergrün sind, verdunsten sie auch im Winter Wasser und wenn gleichzeitig der Boden gefroren ist, verdursten die Pflanzen. Im Frühling zurückschneiden. Nicht winterharte Sorten kommen über den Winter in einen Topf und bekommen ihr Winter-Platzerl an einem hellen, aber kühlen Ort (Stiegenhaus, Kellerfenster). Wird Rosmarin regelmäßig beerntet, verzweigt er besser und wird buschiger.
Rezepte – NeuseelÄnderspinat
Neuseeländerspinat ist ein leckeres Spinatgemüse mit knackigen Blättern. Die Blätter können roh gegessen werden – fein geschnitten in Blattsalaten. Aber auch als Suppeneinlage, fein geschnitten in einem Omelett oder wie Spinat verwendet: in Knödel oder als Beilage.
Neuseeländerspinat ist eine super feine Spinatpflanze. Auf Gemüsemärkten ist dieser Spinat leider kaum zu finden. Im Garten ist er einfach zu kultivieren, allerdings muss man sich bei der Aussaat etwas gedulden – die Samen brauchen bis zu vier Wochen bis zur Keimung. Ab Juli sind dann die Pflanzen alle 1-2 Wochen beerntbar – die Triebspitzen mit jeweils drei bis fünf Blättern abschneiden. Die Ernte tut den Pflanzen gut, da sie wieder neuer Triebe mit zarten Blättern bilden. Die Pflanzen müssen regelmäßig (alle 1-2 Wochen) beerntet werden, damit neue Triebe mit zarten Blättern nachwachsen. So gibt es bis zu den ersten Frösten laufend Neuseeländerspinat. Für Balkongärtnerinnen und Balkongärtner noch eine gute Nachricht: Neuseeländerspinat lässt sich problemlos als Kübelpflanze kultivieren.
GÖttin
Schlussnummer in der folge 1
„Schoff da an Goatn au“ Interpret: „Denk“