Pflanzen aussÄen und vermehren

AussÄen

Samen brauchen, damit sie keimen können, Wärme und Feuchtigkeit. Die Mindestkeimtemperaturen sind bei den Pflanzenarten ganz verschieden. Bei der optimalen Keimtemperatur keimen Samen zügiger. Manche Samen keimen nur im Licht, andere nur in der Dunkelheit. Typische Lichtkeimer sind Basilikum und Salat. Wenn sie so stark mit Erde bedeckt werden, dass kein Licht mehr durchkommt, ersticken sie. Doch auch Dunkelkeimer dürfen nicht zu tief gesät werden, maximal zweimal so hoch mit Erde bedecken wie die Samen groß sind.

Und so geht´s:

  1. Topf oder Aussaatschale mit Erde füllen
  2. Angießen
  3. Aussäen
  4. Nur Dunkelkeimer: Leicht mit Erde übersieben

 

Was es noch braucht: Aussaaterde
Aussaaterde muss frei sein von Unkrautsamen und vor allem muss es eine magerere Erde sein – sie darf nicht aufgedüngt sein: So kleine keimende Pflänzchen sind empfindlich! Die feinen Wurzeln werden von einer zu hohen Salzkonzentration angegriffen und wachsen dann nur kümmerlich. (Das wäre ungefähr so, wie wenn man Säuglingen bereits einen Schweinsbraten vorsetzen würde...). Aussaaterde kann man in Säcken kaufen oder auch selber mischen. Zum Beispiel aus frisch aufgeworfener Maulwurfserde oder auch Erde aus einem Laubwald. Diese vorher im Backrohr dämpfen, um Unkrautsämereien abzutöten.

Pikieren

Der wilde GärtnerDie Jungpflanzen der meisten Gemüse, Blumen und Kräuter werden pikiert. Die kleinen Pflänzchen werden in Quickpots oder direkt in kleine Töpfe verpflanzt, die man bereits mit Jungpflanzenerde gefüllt hat. Die meisten Pflanzen können bereits 7-10 Tage nach dem Keimen pikiert werden – sie müssen jedenfalls pikiert werden, bevor sie sich gegenseitig Konkurrenz machen. Schwächere Pflanzen kommen direkt auf den Kompost. So ist das Pikieren auch gleichzeitig eine Auslese auf starkwüchsige und kräftige Pflanzen.

 

Und so geht´s:

AbhÄrten – vorgezogene Pflanzen ins Freie stellen

GÄrtner: „Bevor man Pflanzen setzt, muss man sie abhÄrten.“

Der wilde GärtnerBevor man im geschützten Räumen vorgezogen Pflanzen ins raue Gartenleben entlässt, muss man sie abhärten. Das Abhärten hat den Zweck, dass sich die verwöhnten Pflanzen an das Leben in der „freien Wildbahn“ gewöhnen. Also, dass es in der Nacht kälter ist, dass der Wind weht und die Sonne intensiv strahlt. Abgehärtete Pflanzen wachsen gedrungener, sind standfester und kältetoleranter; und vor allem, sie wachsen im Beet zügiger an, weil sie keinen Freilandschock überwinden müssen.

 

Und so geht´s:
Die Pflanzen kommen cirka eine Woche vor dem Auspflanzen untertags ins Freie und in der Nacht wieder herein. Gefinkelte Gärtner ersparen sich das Raus-und-wieder-Rein-Räumen: Sie haben einen sogenannten „kalten Kasten“ (einfach ein Holzrahmen mit Glasscheiben). Hier kommen die Pflanzen rein, bevor sie gesetzt werden. Untertags sind die Scheiben bei offen und in der Nacht zu. Kohlgewächse wie Kohlrabi oder Kraut oder auch Kräuter sind auch mit einer Vliesabdeckung zufrieden.

 

Minzen-Stecklinge schneiden

Gärtner: „Das ist eine Minze und ihr seht da wo die Blätter sind, das heißt Nodie, das andere ist die Internodie, und man schneidet direkt unter einem Blatt ab. Das ist deswegen wichtig, weil eine Pflanze einen Steckling immer nur bis zu einer Nodie, ernährt und was drüber steht würde verfaulen. Das heißt, wenn ich oben den Kopf raus schneide, damit sie sich besser verzweigt, muss ich auch bis runter zur Nodie schneiden.“

Der wilde GärtnerViele Kräuter wie Minzen, Zitronenmelissen, aber auch Lavendel oder Rosmarin werden am einfachsten über Stecklinge vermehrt. Bei dieser Art der Vermehrung können aus einer Mutterpflanze viele kleine Ableger gewonnen werden.

 

 

 

Und so geht´s:

  1. Cirka 8 cm langen Steckling abschneiden
  2. 4 Blätter belassen: die unteren und die Gipfelblätter herausschneiden
  3. die restlichen Blätter auf die Hälfte einkürzen
  4. In die Erde stecken
  5. Den Topf in ein durchsichtiges Plastiksackerl stecken
  6. Nicht zu hell aufstellen
  7. Wenn der Steckling wächst, ist er gut angewurzelt und man kann ihn aus dem Mini-Gewächshaus herausnehmen.

 


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